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Weniger ist oft Mehr

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Aufbau in Siedler3 allgemein.

Es wird dabei auf die Wichtigkeit verschiedener Strategieelemente eingegangen und aufgezeigt, wie man trotz früh mobilisierter Armee eine florierende Wirtschaft auf die Beine stellt.

Das oberste Gebot ist die Zeit. Irgendwann erreicht jeder 1000 Soldaten - vorausgesetzt, man wurde nicht schon vorher vernichtet. Wer aber als erster 1000 Soldaten bei gleichem Level und gleicher Offensivkampfkraft erreicht hat, ist im Vorteil. Derjenige kann die lokale Übermacht (Hier geht es zum Artikel „Die lokale Übermacht“) am besten umsetzen.

Des Weiteren gilt, dass je früher man etwas anfängt, desto weniger benötigt man davon, um zu einem bestimmten Zeitpunkt ein gewisses Ergebnis erzielt zu haben.

Ein Beispiel sind Pioniere.

Lässt man gleich in der 1. Spielminute einen Pionier irgendwo Land einnehmen, ist diese Fläche in der 60. Minute schon sehr groß. Man benötigt ein Vielfaches der Anzahl an Pioniere, um ab der 50. Spielminute beginnend die gleiche Fläche bis zur 60. Minute eingenommen zu haben.

Ein weiteres Beispiel ist die Aufwertung der Soldaten. Starte man gleich nach der Grundbauwirtschaft mit 4 Winzern bei den Römern, erreichen die Soldaten schnell den 3. Level. Baute man nach der Grundbauwirtschaft erst etwas anderes, würde man schon 5 Winzer zuzüglich eines 5. kleinen Tempels benötigen, um zum gleichen Zeitpunkt den 3. Level zu erreichen.

Ein Bauernhof benötigt nach Fertigstellung circa 10 Minuten, um das erste Bündel Getreide abzuliefern. Danach produziert sie alle 2 Minuten 3 Getreidebündel. Folgende zwei Szenarien der Strategie des Bauens von 3 Bauernhöfen liegen vor:

Gestaffeltes Bauen

Spielminute Gesamtlager Getreide Getreidelager 1. Bauernhof 2. Bauernhof 3. Bauernhof
0. 0 Getreide Bauernhof fertig gebaut
2. 0 Getreide
4. 0 Getreide Bauernhof fertig gebaut
6. 0 Getreide
8. 0 Getreide Bauernhof fertig gebaut
10. 0 Getreide Bauer erntet
12. 3 Getreide 3 Getreide
14. 6 Getreide 6 Getreide Bauer erntet
16. 12 Getreide 9 Getreide 3 Getreide
18. 18 Getreide 12 Getreide 6 Getreide Bauer erntet
20. 27 Getreide 15 Getreide 9 Getreide 3 Getreide
22. 36 Getreide 18 Getreide 12 Getreide 6 Getreide

Zeitgleiches Bauen

Spielminute Gesamtlager Getreide Getreidelager 1. Bauernhof 2. Bauernhof 3. Bauernhof
0. 0 Getreide
2. 0 Getreide
4. 0 Getreide Bauernhof fertig gebaut Bauernhof fertig gebaut Bauernhof fertig gebaut
6. 0 Getreide
8. 0 Getreide
10. 0 Getreide
12. 0 Getreide
14. 0 Getreide Bauer erntet Bauer erntet Bauer erntet
16. 9 Getreide 3 Getreide 3 Getreide 3 Getreide
18. 18 Getreide 6 Getreide 6 Getreide 6 Getreide
20. 27 Getreide 9 Getreide 9 Getreide 9 Getreide
22. 36 Getreide 12 Getreide 12 Getreide 12 Getreide

Es ist offensichtlich, dass beide Bauszenarien ab der 20. Minute die gleiche Menge an Getreide produziert haben und in gleicher Quantität weiter produzieren. Der Unterschied der beiden Szenarien ist, dass man beim zeitgleichen Bauen viel Baumaterial auf einmal aufwenden muss. Dieses Baumaterial steht dann nicht für die Mana-, Waffen- oder Goldproduktion zur Verfügung. Das gestaffelte Bauen hat also den Vorteil, dass man währenddessen andere Gebäude bauen kann. Beim gestaffelten Bauen wird der 3. Bauernhof sogar später gebaut, als es beim zeitgleichen Bauen der Fall ist. Dennoch hat man ab einer gewissen Zeit die gleiche Menge an Getreide produziert. Bei der gestaffelten Variante hat man zusätzlich früher bereits das erste Getreide.

Nun wird das Bauverhalten von den Bauernhöfen auf die Gold- und Waffenproduktion ausgeweitet.

Wählt man das zeitgleiche Bauszenario, muss man sich entscheiden, welchen Industriezweig man bevorzugt. Viel Nahrung nützt nichts ohne Soldaten, die Waffen benötigen. Viel Gold nützt ebenfalls ohne Soldaten nichts. Eine starke Waffenindustrie nützt nichts, wenn sie bald wegen Nahrungsmittelmangel zum Stillstand kommt. Viele Soldaten und viel Nahrung nützt nichts, wenn man keine Offensivkampfkraft hat, um seinen Übermachtsvorteil ausnutzen zu können.

Nutzt man das gestaffelte Bauverhalten hat man zwar keine besonders hohe Produktion eines Industriezweiges, aber dafür sowohl von Waffen und Gold als auch von Nahrung etwas. Aufgrund der Soldaten kann man einen Rush abwehren. Aufgrund des Goldes kann man bei Ausbleiben eines Rushes selbst den Gegner angreifen. Nun vernichtet man ihn entweder, oder führt andere militärische Aktivitäten zur längerfristigen Benachteiligung des Gegners durch. Aufgrund der Nahrung wird die Wirtschaft nicht einbrechen und man ist für ein langes Spiel gewappnet.

Nochmal zur Verdeutlichung:

Es müssen nicht immer eine Kohlemine, eine Goldmine und zwei Goldschmelzen sein, auch nur eine Goldmine und eine Goldschmelze (nebst einer bereits stehenden Waffenindustrie die etwas Kohle abwirft) erhöhen vor allem im frühen Spiel die Offensivkampfkraft spürbar und man hat mehr Baumaterial für noch mehr Waffen, Nahrung oder Mana. So kann man frühe Soldaten, die auch durch das Gold und Mana einsetzbar sind, mit einer guten Wirtschaft für das Spätere Spiel vergleichen. Die frühen Soldaten können eingesetzt zumeist auch einen Vorteil bedeuten.

Autor: maximilius

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  • Zuletzt geändert: 2019/11/24 12:54
  • von Zwirni